BECKER-HORNICKEL: CDU-Antrag zur Handynutzung an Schulen ist ein Rückschritt
„Moderne Bildung muss junge Menschen auf die digitale Welt vorbereiten, nicht sie davon abschirmen.“
Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsgruppe im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Barbara Becker-Hornickel, kritisiert den CDU-Antrag zur Einschränkung der Handynutzung an Schulen scharf. „Moderne Bildung muss junge Menschen auf die digitale Welt vorbereiten, nicht sie davon abschirmen.“
Der Antrag greife massiv in die pädagogische Freiheit der Lehrkräfte ein. Lehrkräfte seien Fachkräfte mit pädagogischer Expertise und sollten selbst entscheiden können, wann und wie digitale Geräte im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden. „Wenn eine Lehrerin im Biologieunterricht mit Augmented Reality den Blutkreislauf veranschaulicht, fördert das Neugier, Verständnis und Motivation. Der CDU-Antrag würde solche Methoden nur zulassen, wenn ein genehmigtes Medienkonzept vorliegt. Das ist bürokratisch, unpraktisch und hemmt Innovation im Klassenzimmer“, so Becker-Hornickel.
Besonders problematisch ist laut FDP auch die pauschale Ausschlussregel für „Bring Your Own Device“-Konzepte. Gerade in Zeiten knapper Mittel sei die freiwillige Einbindung privater Geräte unter pädagogischer Aufsicht eine pragmatische Lösung. Der Antrag verbaut Schulen damit die Möglichkeit hybrider, ressourcenschonender Lernmodelle.
Die Forderung nach einer Altersgrenze für soziale Medien bewertet die FDP als Symbolpolitik. Solange Plattformen keine wirksamen Alterskontrollen bieten und Eltern ihren Kindern Smartphones geben, lasse sich ein solches Verbot nicht durchsetzen. Entscheidend sei die Vermittlung von Medienkompetenz und verantwortungsvollem Umgang mit digitalen Tools.
Zudem sei die im Antrag enthaltene Regelung für Lehrkräfte, auf private Handynutzung während der Pausen zu verzichten, ein fatales Signal. „Wer den Lehrkräften nicht zutraut, in der Pause ein privates Telefonat zu führen oder eine Nachricht zu lesen, zeigt mangelndes Vertrauen in ihre Professionalität“, so Becker-Hornickel.
Abschließend betont die FDP-Politikerin: „Eigenverantwortung lernt man nicht durch Verbote. Wir setzen auf Vertrauen in Lehrkräfte, Schulautonomie und individuelle, praxisnahe Lösungen. Bildungspolitik muss Kinder und Jugendliche stark für die digitale Zukunft machen, nicht sie in ein analoges Korsett zwängen.“