DOMKE: Selbstbestimmung auch über den Tod hinaus
Der Antrag sieht vor, den Friedhofszwang für Totenasche aufzuheben und es rechtssicher zu ermöglichen, die Asche privat aufzubewahren, auf privaten Flächen oder in der Natur oder an oder gar zu Erinnerungsstücken zu verarbeiten. Ebenso soll eine Regelung für sogenannte „Sternenkinder“ geschaffen werden, die es erlaubt, Mutter und Kind gemeinsam zu bestatten, wenn beide bei der Geburt versterben.
Zum Antrag für eine Modernisierung des Bestattungsrechts der Gruppe der FDP, dessen Zielstellung es ist, den sogenannten Friedhofszwang für Totenasche zu lockern und den Menschen im Land mehr Selbstbestimmung und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten in der Trauer- und Bestattungskultur einzuräumen, äußert sich der Sprecher der Gruppe der FDP, René Domke:
„Wir Freie Demokraten wollen dem gesellschaftlichen Wandel in der Trauerkultur Rechnung tragen und den Bürgerinnen und Bürgern mehr Freiheit geben; auch über den Tod hinaus“, erklärt Domke. „Unsere Bestattungsgewohnheiten haben sich verändert. Die klassische Erdbestattung auf dem Friedhof verliert an Bedeutung, die Vielfalt an individuellen Wünschen wächst.“
Der Antrag sieht vor, den Friedhofszwang für Totenasche aufzuheben und es rechtssicher zu ermöglichen, die Asche privat aufzubewahren, auf privaten Flächen oder in der Natur oder an oder gar zu Erinnerungsstücken zu verarbeiten. Ebenso soll eine Regelung für sogenannte „Sternenkinder“ geschaffen werden, die es erlaubt, Mutter und Kind gemeinsam zu bestatten, wenn beide bei der Geburt versterben.
Domke betont, dass Freiheit in der Trauer nicht bedeuten dürfe: Freiheit um jeden Preis. Die Würde der Verstorbenen, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie das sittliche Empfinden der Allgemeinheit müssten gewahrt bleiben. Diese Prinzipien ließen sich aber sehr wohl mit mehr individueller Freiheit vereinbaren.
Mit dem Antrag reagiert die FDP auf die wachsende Zahl von Menschen, die sich eine persönlichere, naturverbundenere oder symbolischere Form des Abschieds wünschen.
Domke verweist darauf, dass andere Bundesländer wie Rheinland-Pfalz oder Sachsen-Anhalt bereits liberalere Regelungen eingeführt haben. Auch international gebe es gute Vorbilder. Wenn Mecklenburg-Vorpommern nicht handle, riskiere man einen sogenannten Bestattungstourismus, weil Menschen ihre Wünsche nur im Ausland umsetzen könnten. „Das kann niemand wollen“, so Domke.
„Dieser Antrag ist kein Symbol, sondern eine notwendige Anpassung an gesellschaftliche Realitäten“, erklärt Domke abschließend. „Wir Freie Demokraten stehen für Selbstbestimmtheit – im Leben, aber auch im Abschied. Mecklenburg-Vorpommern soll eine moderne, würdevolle und menschliche Bestattungskultur ermöglichen.“