BECKER-HORNICKEL: Apothekenproteste, FDP mahnt verlässliche Versorgung und faire Rahmenbedingungen an
Anlässlich der heutigen landesweiten Schließungen zahlreicher Apotheken und der Protestveranstaltung in Grevesmühlen warnt die sozialpolitische Sprecherin Barbara Becker-Hornickel der Gruppe der FDP im Landtag Mecklenburg-Vorpommern vor einer weiteren Verschlechterung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung.
„Wenn komplette Apothekenteams ihre Arbeit ruhen lassen müssen, um endlich Gehör zu finden, zeigt das die Dimension der aktuellen Krise“, erklärt die FDP-Sozialpolitikerin.
Die geplante Reform enthalte zwar wichtige Modernisierungsschritte, lasse jedoch „in zentralen Punkten die Realität im ländlichen Raum außer Acht“.
Die Absenkung des geplanten Fixhonorars kritisiert die FDP deutlich.
Das von der Bundesregierung angekündigte, aber inzwischen verschobene Plus von 8,35 Euro auf 9,50 Euro pro abgegebener Packung sei „nicht einmal ein Inflationsausgleich“, so die Liberale.
Gleichzeitig unterstreicht sie, dass es im Reformpaket auch Chancen für eine moderne Gesundheitsversorgung gebe.
Impfungen, Präventionsleistungen und digitale Beratung in Apotheken seien „absolut sinnvoll“ und könnten Arztpraxen spürbar entlasten.
Die Erfahrungen der Corona-Pandemie hätten gezeigt, dass Apotheken diese Aufgaben zuverlässig übernehmen können.
Deutliche Kritik übt die FDP jedoch an der geplanten Möglichkeit, Apotheken zeitweise ohne approbierte Leitung betreiben zu lassen.
„Die Qualität der Versorgung steht und fällt mit der Expertise ausgebildeter Pharmazeutinnen und Pharmazeuten.
Eine Öffnung für betriebsfremde Betreiber birgt Risiken, die wir nicht ignorieren dürfen“, betont Becker-Hornickel.
Becker-Hornickel fordert die Bundesregierung auf, schnellstmöglich Planungssicherheit zu schaffen:
„Es braucht jetzt einen echten Dialog mit der Berufsgruppe, statt Reformen am Schreibtisch.
Unsere Apotheken sind unverzichtbare Partner für eine sichere Grundversorgung, besonders im ländlichen Raum.
Die Politik muss ihnen endlich die Wertschätzung und Rahmenbedingungen geben, die sie verdienen.“