BECKER-HORNICKEL: „Sorgende Gemeinschaften brauchen mehr als schöne Worte“

Unter dem Titel „Sorgende Gemeinschaften“ habe die Landesregierung für die Plenarwoche ein wohlklingendes Schlagwort geprägt, so Becker-Hornickel. Doch im Alltag der Menschen komme davon wenig an.

„Wärme, Nähe und Solidarität sind schöne Begriffe, aber was nützen sie, wenn die Lebenswirklichkeit in Mecklenburg-Vorpommern eine andere Sprache spricht?“, sagte Becker-Hornickel zum Plenum.

Laut dem „Glücksatlas 2024“ seien die Menschen in Deutschland insgesamt wieder zufriedener geworden, nur in Mecklenburg-Vorpommern nicht.

Mit einem Wert von 6,17 Punkten bilde das Land bundesweit das Schlusslicht. „Das ist alarmierend“, betonte Becker-Hornickel. „Während die Lebenszufriedenheit in anderen Bundesländern zunimmt, sinkt sie bei uns weiter.“

Besonders besorgniserregend seien die weiterhin hohen Zahlen alkoholkranker Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. „Seit Jahren ist unser Land trauriger Spitzenreiter beim Alkoholkonsum.

Das dürfen wir nicht hinnehmen“, erklärte die FDP-Politikerin. „Wir vermissen hier das vielbeschworene, aber bisher kaum sichtbare Engagement der Landesregierung.“

Neben dem Thema Suchtproblematik sprach Becker-Hornickel weitere Alltagsprobleme im Land an: Den Mangel an Pflegekräften, Psychotherapeuten, Ärzten und Hebammen sowie lange Wartezeiten auf Facharzttermine.

„Menschen kämpfen mit Bürokratie, Pflegende mit Überlastung, Familien mit fehlender Verlässlichkeit“, so Becker-Hornickel. „Wer auf dem Dorf wohnt, merkt schnell, dass die Versorgungslage vielerorts prekär ist.“

Trotz der Kritik hob sie die starke Vereins- und Ehrenamtskultur in Mecklenburg-Vorpommern hervor. „Unsere Ehrenamtsstiftung und die vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger sind echte Säulen des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Das sind die wahren ‚sorgenden Gemeinschaften‘, die unser Land tragen.“

Abschließend mahnte Becker-Hornickel: „Das Vertrauen der Bürger sinkt, wenn die Regierung zwar von Fürsorge spricht, aber nicht dafür sorgt, dass die grundlegende Versorgung funktioniert. Wir brauchen konkrete Lösungen – keine neuen Etiketten für alte Probleme.“