DOMKE: FDP verlangt vollumfängliche Aufklärung im Fall Friedman

Zu der Ausladung von Michel Friedman durch das Literaturhaus Klütz, der anlässlich des 120. Geburtstags von Hannah Arendt über Demokratie sprechen sollte, äußert sich der Gruppensprecher der FDP im Landtag M-V René Domke:

Ich bin bestürzt und entsetzt über die Ausladung. Sollte es zutreffen, dass diese Entscheidung auf den Widerstand einer Mitarbeiterin zurückgeht und der Bürgermeister dem nachgegeben hat, dann stellen sich schwerwiegende Fragen für jeden Demokraten."

Laut Domke drängt sich der Eindruck auf, dass vor rechtsextremen Drohungen eingeknickt wurde oder antisemitisches Gedankengut bereits in die lokale Kulturszene eingesickert ist: "Gerade für einen Tag, an dem Hannah Arendt geehrt werden sollte, wurde eine fatale Fehlentscheidung getroffen. Diese Entscheidung beschädigt nicht nur das Ansehen des Kulturhauses und der Stadt Klütz, sondern auch das Andenken an Hannah Arendt selbst."

"Wir Demokraten müssen daraus eine klare Konsequenz ziehen: unmissverständlich für Meinungsfreiheit, Demokratie und gegen Antisemitismus einzutreten – egal in welcher Form er sich zeigt. Arendts Mahnung von 1941 bleibt erschreckend aktuell: ‚Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher.‘“